Meine Krankheitsgeschichte

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  Depression, Migräne, Neurodermitis
Meine Krankheit ist ca. nach dem 16. Lebensjahr ausgebrochen. Bis dahin war ich nur depressiv, hatte schlimme Kopfschmerzen und wollte nur noch schlafen, ohne aufzuwachen. Mit 18 ging ich das erste Mal "klapsionär"

 

Bei Migräne kommt es zu halbseitigen, pochenden Kopfschmerzen, ausgelöst durch Stress, Wetterumschwünge oder hormonelle Schwankungen. Wenn es schlimm ist, kommen Übelkeit und Erbrechen dazu.

Die Neurodermitis ist eine nervöse Hautkrankheit, die sich durch Juckreiz und Ausschlag bemerkbar macht. Meist steht man in dieser Zeit auch unter Stress, zu anderen Zeiten leidet man kaum darunter.

Ich befinde mich wahrscheinlich schon im Herbst meines Lebens. In meiner Jugend wollte ich jeden Abend, dass ich den Morgen nicht erleben muss, und  mich immer umbringen, wusste nur nicht, wie. Später ließen die Depressionen zwischendurch nach, aber ich habe auch Psychosen, ausgelöst durch Schlaflosigkeit, durchgemacht. In diesen Psychosen ging ich immer "klapsionär", d. h. ich kam nur in die Klapse, wenn mein Verhalten auffällig fröhlich oder durcheinander war. In den Depressionen fiel es nicht auf.

  Seit 2007 nehme Psychopharmaka und seitdem war ich auch nicht mehr in der Psychiatrie.

    Die Odyssee von Arzt zu Arzt

begann quasi im jungen Erwachsenenalter. Jeder hielt mich für plemplem, der Hausarzt überwies mich mit 18 wegen "endogenen Depressionen" weiter an Psychologen und Psychologinnen. Es nutzte nichts, ich konnte mich auch mit den Antipsychotika in der Klinik nicht anfreunden, wegen der Nebenwirkungen.

Irgendwann wurde ich auch mal gründlich durchgecheckt, Ganzkörperröntgen und Schilddrüsenuntersuchung, es stand auf dem Brief für den Arzt (natürlich war ich neugierig) "Skoliose" und "Kyphose", was nichts anderes heißt als Hohlkreuz, und "Morbus Scheuermann", eine Ernährungsstörung der Wirbelsäule, woraufhin die Gelenke ziemlich zart und zerbrechlich wirken. Das heißt die Wirbelsäule war verkrümmt und die Gelenke nicht sehr belastbar. Deshalb die häufigen Rückenschmerzen.

Durch Unterfunktion, aber auch durch Überfunktion der Schilddrüse können Psychosen auftreten, Heißhungerattacken derart dass man mehr isst, als man verbrennt, und das führte immer mehr zu Übergewicht. Durch zahlreiche Methoden (Robert Atkins, Kurs der Krankenkasse, weight watchers) versuchte ich vergeblich, das immer größer werdende Gewicht zu reduzieren. Nach 15 kg Abnahme erst das Feststecken, dann die Unfähigkeit, durchzuhalten ohne sichtbaren Erfolg, so wurde ich immer wieder rückfällig und bekam 20 bis 25 kg wieder drauf, musste hilflos auf die Waage sehen und verzweifelte immer mehr.

        

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


2005 hatte ich in der U-Bahnstation einen Unfall. Den hätte eigentlich die Polizei aufnehmen sollen. Von hinten kam ein Rollstuhlfahrer, angeschoben, ich wollte noch ausweichen als ich was an der Wade spürte, das klappte aber nicht, und beim Hinfallen verdrehte ich mir das Gelenk derart, dass das Kniescheibenband riss, der Meniskus sich löste, die Kniescheibe anbrach und der Knorpel beschädigt wurde.

 

Wie ich nach Hause kriechen konnte, ist mir bis heute schleierhaft. 8 Wochen bin ich auf Krücken gehumpelt, bis ich endlich operiert wurde. Die Firma honorierte meinen Einsatz mit einer Kündigung im selben Jahr, über die ich mich sogar freute, denn im November wollte ich wirklich sterben.

 

Der mich operierende Chirurg meinte, ich müsse dringend abnehmen, sonst könnte ich in ein paar Jahren nicht mehr gehen, der Knorpel sei stark abgenutzt. Dazu denke ich heute, kein Wunder, wenn man so spät operiert. Ich fragte daraufhin: "Bekomme ich dann ein künstliches Kniegelenk?" Er meinte sofort: "Dazu sind Sie zu dick. Nein, dann sitzen Sie im Rollstuhl. Probieren Sie es mal mit weight watchers, das haben schon viele geschafft. Alleine schaffen Sie es nicht."

Ich hab wochenlang 5 Teuro für einen langweiligen Vortrag ausgegeben, alle 3 Monate kam ein mitleidiges Klatschen, weil da auch ich mal 3 Kilo abgenommen hatte, und als ich begann, zu schwimmen und nicht mehr jeden Punkt aufzuschreiben, mich nicht mehr an die Punktzahl hielt, schaffte ich plötzlich auch 3 kg in 3 Wochen. Ein klares Zeichen dafür, dass eine andere Ernährung, in welcher Art auch immer, ständig zur Reduktion der Energiezufuhr führt, auch bei weight watchers: Pro 10 kg Abnahme durfte man einen Punkt weniger essen. Bis man fast an einem ausgeleierten Magen und schon zur Einlagerung von Fett in den Zellen gelangt, weil der Körper auf Sparflamme schaltet.

Das kann nicht gesund sein,und ich bin froh, dass ich an meinem Mann ein gutes Beispiel habe: Es hilft nur Sport treiben, denn wer hungert schon freiwillig, und das für länger?

Achso, im Jahr 2005 begann ich, Abschiedsbriefe zu schreiben, weil es zu langsam ging mit dem Abnehmen und ich mit dem Knie an die Couch gefesselt war, lange Schmerzen ertragen musste und nicht im Rollstuhl enden wollte.

 

Im November schrieb ich meinem Mann einen Abschiedsbrief und machte mich mit einem tödlichen Pillencocktail auf den Weg, wollte wohin, wo mich niemand findet und "es" dann tun. Denn kurz vorher war ich in der Psychiatrie wieder wegen einer  Psychose, vom Sport treiben usw., völlig aufgedreht und durcheinander. Nun fiel ich ins Loch und wollte wirklich sterben.

 

Am selben Tag überlegte ich es mir noch anders, aber seitdem musste ich 2 Jahre lang Antidepressiva schlucken, die mir Hungerschmerzen verursachten, so dass ich ganze 40 kg zunahm und am Ende nicht mal mehr die Zehennägel schneiden konnte.

 

Erst als ich den richtigen Psychiater fand, der die Depression erkannte, bekam ich die richtigen Medikamente. Warum seit einem Jahr das Gewicht stehen bleibt, weiß ich nicht, aber mir ist klar, dass ich nicht im Rollstuhl fahren will. Deshalb gehen wir alle 14 Tage kegeln und ich fahre manchmal Zelten oder Schwimmen. Insgesamt ist beim Gewicht schon ein Abwärtstrend zu sehen. Wenn der Winter vorbei ist, geht es hoffentlich auch weiter. Die Sucht nach Salzgebäck habe ich auch überwunden.

Okay der Chirurg unkte 2005 was von Rollstuhl. In ein paar Jahren könne ich nicht mehr gehen. Es ist 11 Jahre her, und ich gehe nicht nur, ich tanze, ich kegle, ich wandere. Was meinte er denn mit "in ein paar Jahren"? Meinte er 5 oder meinte er 2? Egal, er hatte unrecht. Ich bin immernoch fett, aber ich kann immernoch laufen.

 

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